Unterrichtsbuch zur Bundestagswahl
Angesichts der Zielsetzung der Juniorwahl steht im Zentrum der didaktischen Konzeption, Schülerinnen und Schülern Kompetenzen derart zu vermitteln und sie entwickeln zu lassen, dass sie zur politischen Partizipation befähigt werden. Unter Kompetenzen werden erlernbare Fähigkeiten und Fertigkeiten verstanden, die Individuen in variablen Situationen Probleme umsichtig und erfolgreich lösen lassen. So müssen die Schülerinnen und Schüler nicht nur über Wissen verfügen, was der Wahlvorgang rein pragmatisch für Anforderungen an den Wähler stellt, sondern sich dabei auch ihrer politischen Entscheidung begründet bewusst sein, zudem ihre Position gegenüber anderen in Diskussionen argumentativ vertreten können und sich gegebenenfalls überzeugen lassen, denn Konfrontation der Auffassungen und Suche nach Konsens sind wesentliche Grundlagen der Demokratie, Problemlösungen zu finden.
Sequenzorientierte und modularisierte Konzeption
Sequenzcharakter: Die thematischen Schwerpunkte werden anhand verschiedener Sequenzbereiche gesetzt, die im Zusammenhang mit dem Modulcharakter eine Abfolge von Unterrichtseinheiten ermöglichen.
Modulcharakter: Die Sequenzbereiche werden anhand von Unterrichtsmodulen konkretisiert. Dabei stellen die „Kernmodule“ eine mögliche Reihenfolge an Pflichtbausteinen dar, die aus langjähriger Erfahrung dieses Projektes für eine inhaltliche Vorbereitung der Juniorwahl notwendig sind. Anhand der „Ergänzungsmodule“ können zusätzliche Inhalte einer Sequenz thematisiert bzw. vertieft werden.
Angebotscharakter: Kern- und Ergänzungsmodule sind als Angebot bzw. Empfehlung für die unterrichtliche Umsetzung der Juniorwahl zu verstehen. Selbstverständlich kann die Lehrkraft individuell entscheiden, welche Inhalte für die eigne Lerngruppe von Bedeutung sind.
Kompetenzorientierung
Kern- und Ergänzungsmodule orientieren sich nicht nur an den inhaltlichen Schwerpunkten bzw. Sequenzbereichen, sondern ebenso an zu vermittelnden Kompetenzen (Analyse-, Methoden- und Urteilskompetenz). Die Kompetenzorientierung im Unterricht, verstanden als die Aneignung individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten, um variablen Anforderungssituationen problemlösend-handelnd zu begegnen, findet ihre Vollendung in der mit der „Juniorwahl“ angestrebten Handlungskompetenz: die Teilnahme an Wahlen.
Beispiel einer Unterrichtseinheit
Unterrichtsbuch zur Landtagswahl Brandenburg 2014
Angesichts der Zielsetzung der Juniorwahl steht im Zentrum der didaktischen Konzeption, Schülerinnen und Schülern Kompetenzen derart zu vermitteln und sie entwickeln zu lassen, dass sie zur politischen Partizipation befähigt werden. Unter Kompetenzen werden erlernbare Fähigkeiten und Fertigkeiten verstanden, die Individuen in variablen Situationen Probleme umsichtig und erfolgreich lösen lassen. So müssen die Schülerinnen und Schüler nicht nur über Wissen verfügen, was der Wahlvorgang rein pragmatisch für Anforderungen an den Wähler stellt, sondern sich dabei auch ihrer politischen Entscheidung begründet bewusst sein, zudem ihre Position gegenüber anderen in Diskussionen argumentativ vertreten können und sich gegebenenfalls überzeugen lassen, denn Konfrontation der Auffassungen und Suche nach Konsens sind wesentliche Grundlagen der Demokratie, Problemlösungen zu finden.
Sequenzorientierte und modularisierte Konzeption
1. Sequenzierung und Modularisierung
Die Unterrichtseinheit ist inhaltlich in Sequenzen und Modulen strukturiert. Dieser inhaltlichen Sequenzierung und Modularisierung liegt der politikwissenschaftliche und fachdidaktische Ansatz zugrunde, die Wahlen mithilfe des erweiterten Politikzyklus‘ als politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess zu analysieren und zu beurteilen, darüber hinaus selbst eine begründete Wahlentscheidung in der Juniorwahl zu treffen. Der Vorteil dieses Zugangs besteht darin, dass er die Landtagswahl und auch deren Simulation in der Juniorwahl als Prozess der Vorbereitung und Durchführung von Wahlen zum Landtag erfasst und die Analyse und Bewertung von Wahlergebnissen mit einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen eröffnet.
Die Kernmodule stellen nach bisherigen Erfahrungen mit Juniorwahlen das sinnvolle, unabdingbare inhaltliche Minimum an Beschäftigung mit dem Thema Landtagswahl dar, was an Brandenburger Schulen vor allem in der Doppeljahrgangsstufe 9/10 Sekundarstufe I passiert. Die Ergänzungsmodule sind inhaltliche Vertiefungen und/ oder Erweiterungen des Themas, die grundlegendes Wissen und Können voraussetzen. Sie wenden sich an Schülerinnen und Schüler der Sek I oder II.
2. Kompetenzorientierung
Die Module orientieren sich nicht nur an inhaltlichen Schwerpunkten, sondern ebenso an zu vemittelnde Kompetenzen. Dabei stehen die Methoden-,Analyse- und Urteilskompetenz im Mittelpunkt, denn sie ermöglichen letztendlich die von der "Juniorwahl" angesterbte Handlungskompetenz: die Teilnehme an Wahlen.
3. Differenzierung über verschiedene Niveaustufen
Um möglicht vielen Schulformen, Jahrgangstufen und heterogenen Lerngruppen gerecht zu werden, sind alle Kern- und Ergänzungsmodule an einem dreistufigen Anforderungsmodell ausgerichtet:
LAN 1 --> Unterrichtsmaterialien auf sprachlich einfachem Niveau, weniger komplex, weniger abstrakt, eher gegenständlich/lebensweltlich bezogen. Konkrete Arbeitsaufträge mit Hilfen für die Erschließung von Materialien, zur Analyse und Urteilsbildung, Vorgabe von Analyse- und Urteilskriterien
LAN 2 --> Unterrichtsmaterialien auf sprachlich höherem Niveau/Fachsprache, abstrakt, weniger gegenständlich, lebensweltlich bezogen. Arbeitsaufträge mit Orientierungen für die Erschließung von Materialien, zur Analyse und Urteilsbildung, Hilfestellung bei der Suche nach Analyse- und Urteilskriterien
LAN 3 --> Unterichtsmaterialien auf sprachlich hohem Niveau/Fachsprache, abstrakt, lebensweltlicher Bezug. Arbeitsaufträge mit komplexen Handlungsaufforderungen, eigenständige Erschließung von Materialien, eigenständige Kategorien/Kriterien zur Analyse und Urteilsbildung finden und anwenden